Drucken mit Backpapier (Monotypie)

In diesem Jahr gab es in meiner Rubrik „Aus meiner Werkstatt“ erst zwei Beiträge. Viel zu wenig für meinen Geschmack, doch kam meinen Ideen immer wieder etwas in die Quere oder mein Klavier zog mich magisch an. In meinem letzten Urlaub nahm ich mir fest vor, dass sich das ändern muss. Der Montag soll mein Kreativtag werden: Gedacht- getan!

Bei unserem letzten Museumsbesuch, bei dem wir uns japanische Holzschnitte angesehen haben, wurde u.a. auch darauf eingegangen, welche Möglichkeiten des Druckens es gibt. Das weckte bei mir wohl die Lust, sich diesem Thema erneut zu widmen. Ich stöberte etwas in YouTube Videos und fand dieses:

Das schien mir wenig aufwendig und unkompliziert, genau richtig für den Einstieg. Um keine Ausrede zu haben, nicht damit anzufangen, legte ich mir am Sonntagabend schon alles zurecht und machte mir ein paar Gedanken, welche Motive ich „drucken“ wollte.
Das Video erklärt alle Schritte und gibt diverse Anregungen. Ich möchte es durch meine Erfahrungen ergänzen:
Das Backpapier hat eine glatte und eine raue Seite, die Farbe muss auf der glatten Seite aufgetragen werden. Ich habe verschiedene Papiere und Kartons ausprobiert, je geringer die Saugfähigkeit war, desto besser gelang der Farbauftrag. Im Video wird Gouachefarbe benutzt, ich habe Acrylfarben genommen.
Bei den ersten Versuchen habe ich Gesichter aus Zeitungen abgemalt. Dabei merkte ich, dass der im Video gezeigte Farbauftrag besser ist, als wenn man auf dem ganzen Papier einzelne Kleckse verteilt. Waren die Kleckse zu dick, habe ich sie mit einem Stück Haushaltsschwamm aufgesaugt.

Der spannendste Moment ist, wenn mal das Backpapier von dem untergelegten Papier vorsichtig abzieht. Da das Backpapier sich rollt und wegen der Feuchtigkeit Falten zieht, weiß man vorher nie, welche Flächen Farbe abbekommen haben.
Bei einigen Gesichtern fand ich die Resultate nach dem Drucken gut, bei anderen entschied ich mich, weiße Flächen mit Aquarellfarbe oder Wachsmalstiften zu beleben. Ein paar Beispiele:



Was ich lernen musste: Ein Bild nicht sofort ändern, sondern erst einmal ein bisschen auf sich wirken lassen. Mit der Zeit erkennt man Details und das Bild wirkt anders.
Nach den Gesichtern versuchte ich mich in kleinen abstrakten Bildern und arbeitete wie im Video mit einem Passepartout. Mit dem Abstrakten klappte es nicht immer, oft sah ich plötzlich etwas…

Spielplatz
Ura, der freundliche Sumofisch
Sherlock Holmes und Frau Dr. Watson

Bei dem nächsten Bild habe ich das bemalte Backpapier vor dem Zeichen auf das weiße Papier angedrückt. So kommen die hellen Striche zustande.

Hochgeschossener Piepmatz

Nach vier Stunden gingen mir die Ideen aus und ich hörte auf. Allerdings „spielte“ ich noch ein bisschen mit dem fotografierten Backpapier.

Links das gegen das Licht fotografierte Backpapier, rechts ein zweites Foto hinterlegt.
Fotografiertes Backpapier mit anschließender Kolorierung am PC

Mir haben diese „Backpapierstunden“ viel Spaß gemacht und wenn neue Ideen gesammelt sind, geht es in die zweite Runde!

Autor: linda

Wohne in Duisburg.

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