Mein Mann und ich waren Anfang Oktober für eine Woche in Südfrankreich in einer Gegend, in die sich deutsche Touristen noch nicht so häufig verirren, vergleicht man die Besucherzahlen mit denen der Provence oder der Côte d‘ Azur. Deshalb schreibe ich ein paar Beiträge, vielleicht ist ja die ein oder andere Urlaubsidee für Sie dabei.
Unser Standort war Cap d‘Adge am Meer, ein Ferienort in der Region Roussillon zwischen Montpellier und Narbonne, der am Reißbrett entstanden ist. Im Sommer ist dort Rambazamba, in der Nebensaison ist es steril, still, die Bürgersteige sind hochgeklappt. Was mich an diesem Teil der Stadt Adge erfreute, waren neben unserem Ferienhaus der lange und feine Sandstrand und die in die Jahre gekommenen Vergnügungsparks. Um den morbiden Charme zu unterstreichen, habe ich mit etwas Fotobearbeitung nachgeholfen.

Neben der Cap-Ferienstadt gibt es noch Grau d’Adge, früher ein Fischerdorf, jetzt ebenfalls eine Touristensiedlung, aber eher aus den 50er-70er Jahren und deshalb hat sie mehr Charme. Hier fließt der Fluss Hérault ins Meer und die beiden Leuchttürme sind die Wahrzeichen.

Man kann am Strand spazieren gehen oder auch am Fluss entlang, begleitet von vielen Möwen.

Und dann ist da noch die eigentliche Stadt Agde, die 500 v.Chr. eine bedeutende Hafenstadt war, dann aber wegen zunehmender Versandung in Vergessenheit geriet. Gegründet wurde sie einst von seefahrenden Griechen und auf diese Wurzeln ist die Stadt sehr stolz.
Die Altstadt ist sehr verwinkelt und erinnert manchmal mit der wehenden Wäsche vor den Fenstern eher an eine süditalienische Stadt. Das kommt nicht von ungefähr, denn nach den Griechen kamen glücklose italienische Fischer, die hofften, hier bessere Fänge zu machen. Die Stadt liegt ebenfalls am Hérault und auch hier kann man wie in der Altstadt schön spazieren gehen oder auch gut essen.

Sympathisch sind mehrere kleine Plätze und fast 30 Kunstgalerien und Werkstätten. Es gibt ein schönes Museum zur Geschichte von Agde und einen „Espace Molière“. Hier wurden während unseres Aufenthalts Bilder von einheimischen Künstlern gezeigt, und es fand eine Ausstellung zum Thema „The Terrible Jungle“ statt mit ganz unterschiedlichen Exponaten wie Schmuck, Bildern oder Skulpturen.
Agde ist keine reiche Stadt, hat keine touristischen Highlights, aber die Stimmung an einem Sonntagnachmittag war sehr angenehm und entspannt. Genau richtig für einen Urlaubstag.
Ach ja, ich muss noch meine Überschrift erklären: Das Gebiet von Agde entstand durch einen Vulkanausbruch und so nennt sich Agde auch die „schwarze Perle“.
Morgen erzähle ich von Béziers, eine Stadt mit Widersprüchen.