Städte der Opalküste

Als wir die Tour de France besuchten, nutzten wir die Gelegenheit, kurze Stippvisiten in einige an der Opalküste liegenden Städte zu unternehmen.

Karte der Opalküste


Die Altstadt von Boulogne-sur-Mer liegt auf einem Hügel und ist, dank ihrer mächtigen Stadtmauer, nicht zu übersehen. Sie ist die touristische Hauptattraktion der Stadt, die ansonsten in ihrem Auftreten eher an eine gebeutelte arme Hafenstadt erinnert. In der Altstadt gibt es Museen, diverse Restaurants, kleine Geschäfte und Grünflächen.

Oben links: Man kann auf der Stadtmauer die Altstadt einmal umrunden, rechts daneben: Hinter der Stadtmauer zeigt sich der Turm der Basilika Notre Dame. Links unten: Im Garten „Ephémère“ wurde eine „Landart“ Ausstellung gezeigt. Rechts unten: Boulogne war bei der 2. Etappe der Tour de France der Ort der Zieleinfahrt.
Fotocollage mit Ansichten von der Stadtmauer aus.

Die Krypta von Notre Dame ist die größte Frankreichs und kommt auf ihren 1400 qm wie ein Labyrinth daher.

Nicht weit von Boulogne-Sur Mer liegt der „Strand der Pariser“ mit dem Namen „Le Touquet“. Im Hinterland stapeln sich teure Villen in üppigen Gärten, ein Ansammlung von normannischen Häusern soll ein bisschen Dorfcharakter erzeugen. Ein Blick auf den Strand ist allerdings dank grauer Hochhauskästen nur an wenigen Stellen möglich. Ein Besuch lohnt sich nicht, die schönen Strände findet man außerhalb des Ortes.

Dünkirchen überraschte mich mit einer schönen Hafengegend.

Fotocollage oben links: Mehrere Zwei-und Dreimaster lagen im Hafen, rechts daneben der alte Hafenwachturm aus dem 15. Jahrhundert „La tour du Leughenaer“.
Links unten das Rathaus, daneben der Belfried von Dünkirchen, ein Kriegsmahnmal und Aussichtsturm..

Dünkirchen wurde im 2. Weltkrieg 1940 durch deutsche Luftangriffe erheblich zerstört. Es gibt nur noch wenige alte Gebäude, in der Innenstadt stößt man auf einige moderne Bausünden. Aber Cafés und Begrünung werten die Einkaufsstraßen auf. Besonders positiv fiel uns das kostenlose Busfahren auf, die Busse kamen im 5 Minuten- Takt und waren immer gut besetzt.

Zwischen Dünkirchen und Calais liegen schöne Strände und die Sonne „kitzelte“ etwas Opalfarben heraus.

Rechts oben: Der Strand von Dünkirchen, leider bei Regen. Die anderen Fotos sind nördlich und südlich von Calais aufgenommen.

Unter Kunstliebhabern ist Calais berühmt wegen der Skulptur „Die Bürger von Calais“ von Rodin.

Während des Hundertjährigen Krieges im Jahr 1346 ist die Englische Besatzung in Frankreich angekommen und im September 1347 sind sie an der nordfranzösischen Küste Calais eingetroffen. Elf Monate lang waren die Bürger von Calais Grausamkeiten der Engländer ausgesetzt und viele Menschen verhungerten. Die Situation der Stadt Calais war aussichtslos, als die Bürger einen Kompromiss mit dem englischen König eingingen. Sechs Bürger von Calais sollten hingerichtet werden, zur Vergeltung für die Verluste seiner Belagerungstruppe. Sechs wohlhabenden Bürger durften mit nichts anderem als mit einem zerrissenem Hemd und einer Schlinge um den Hals vor den König treten und überreichten ihm den Stadtschlüssel. Die Szene war so Mitleid erregend, dass die Königin von England, Philippa von Hennegaudie, die Gnade des Königs für die Bürger von Calais erflehte. (Textauszug von der Internetseite „Explore France“).
Auguste Rodin erschuf dieses Bronzedenkmal zwischen 1884 und 1886, von den zwölf Güssen ist dieses das berühmteste.

Einen Märchengarten direkt daneben und vor dem Rathaus zu installieren, fand ich eine schöne Idee, nimmt er diesem Platz doch ein bisschen die Ausstrahlung von Schrecken und Macht.

Wir besuchten noch das Spitzenmuseum von Calais. Mit schönen Ausstellungsstücken wird die Geschichte der Spitze illustriert und es gibt Vorführungen zum Thema Spitzenklöppeln

oder es wird gezeigt, wie mit alten Maschinen Spitze gewebt wurde.

Fotocollage oben links: In den alten Musterbüchern hätte ich gerne einmal geblättert. Oben rechts: Das Lochkartenprinzip war lange die Basis für die Spitzenherstellung. Unten links: Die einzelnen Schritte bis zu einer fertigen Spitze, rechts ein Webstuhl aus dem 20. Jahrhundert.

Ein Teil des Museums ist Sonderausstellungen vorbehalten und hier hatten wir großes Glück, eine Ausstellung zu sehen, die wirklich atemberaubend war. Vorgestellt wurde die chinesische Modedesignerin Yiqing Yin. Ihr widme ich den nächsten Beitrag.