Ein Abend im Seewerk

Nach unserer Besichtigung des Seewerks tagsüber Anfang November (siehe unten), waren wir jetzt noch einmal am Samstagabend dort. Auch abends ist dieses Gelände sehenswert.

In einer Lagerhalle zeigte das Ensemble des Moerser Schlosstheaters das Theaterstück „Der Process“ von Franz Kafka. Diese karge Installation aus 250000 geknüddelten Papierstücken war die Bühne:

In zwei Stunden wurde die Geschichte des Bankangestellten Josef K. erzählt, der unschuldig verhaftet wird und in die Mühlen der Justiz gerät. Die Vorstellung der drei Schauspieler und zwei Schauspielerinnen, die abwechselnd Josef K. spielten, war sehr beeindruckend. Ich fand es toll, wie die Akteure nur durch Bewegungen in dem Papierberg und durch Benutzung einzelner Papierstücke es schafften, Bilder in den Köpfen der Zuschauer heraufzubeschwören. Dazu kamen noch z.T. große Papierpuppen, die aus Stöcken und Papierfetzen improvisiert wurden- der belgische Puppenkünstler Joost van den Branden war Berater bei der Inszenierung des Intendanten Ulrich Grebs.

Die vierzig Zuschauer gaben begeistert lang anhaltenden Applaus. Am 11.Dezember findet die letzte Aufführung in diesem Jahr im Seewerk statt.
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