Eine “Höllenmaschine” für verregnete Sommer

Hier nun die Auflösung meines gestrigen Fotorätsels. Gefragt wurde, welche Funktion dieses Gerät hat:

Die Antwort:

Gesehen habe ich den Spezialbinder im Mai auf der Museumsinsel Unewatt in der Nähe von Flensburg. Schon damals dachte ich: Das ist eine Wochenendaufgabe für den Blog ?.

Die Museumsinsel ist übrigens einen Besuch wert. Mehrere Ausstellungshäuser wurden in einem Dorf, in dem die Einwohnerzahl immer mehr zurück ging, integriert. Man lernt nicht nur Vieles über Landwirtschaft und norddeutsche Kultur, sondern auch darüber, wie sich das Dorfleben seitdem verändert hat. Sehr spannend.

Wer demnächst an der Ostsee Ferien macht, hier geht es zur Museums-Hompage:

http://www.museum-unewatt.de/museumsinsel.html

 

Wegsehen oder einmal hinterfragen?

Wenn ich in Städten an Obdachlosen vorbeigehe, würde ich gerne die Menschen ansprechen, um ihre Geschichte zu erfahren, traue mich aber nicht. Für mich ist es erstens nicht vorstellbar, dass jemand diese Lebensart freiwillig wählt, was man ja ab und zu liest und zweitens ist es sicherlich nicht immer Eigenverschulden, wie viele Menschen urteilen.

Um ein bisschen mehr zu erfahren, nahm ich deshalb an einer Führung in Düsseldorf teil. Sie wurde von der Obdachlosenzeitung Fifty-Fifty angeboten. Da das Interesse an dieser Führung groß ist, gibt es inzwischen 10 Stadtführer. Alle waren oder sind obdachlos und führen zu Häusern und Plätzen, die für Obdachlose in Düsseldorf eine besondere Rolle spielen. Da jeder Stadtführer eine eigene Geschichte hat, sind die Führungen sehr unterschiedlich. Unsere Gruppe wurde von zwei Männern begleitet, der eine Anfang 3o, der andere ca. Mitte 40. Die Offenheit und Ehrlichkeit der beiden war beeindruckend, sie beschönigten nichts. Beide hatten eine abgeschlossene Berufsausbildung, waren in der Vergangenheit erst heroinabhängig, dann straffällig geworden, verloren ihre Familien und landeten nach der Entlassung aus dem Gefängnis dann für mehrere Jahre auf der Straße. Inzwischen leben beide mit Methadon und Alkohol. Der eine hat ein Zimmer in einem Männerwohnheim, der andere eine kleine Wohnung. Der Jüngere verdient Geld mit einen 1-Euro-Job als Elektrogehilfe, der ältere verkauft die Zeitung und verdient sich zu den 409 Euro, die er und sein Mitbegleiter monatlich vom Staat bekommen, etwas dazu. (Von den 409 Euro müssen Miete, Strom, Busticket und Essen/Trinken selbst bezahlt werden). Hier nun einige Aussagen der beiden Stadtführer:

1. In Düsseldorf muss kein Obdachloser hungern, kann sich jeder täglich waschen und ordentlich kleiden. Er hat die Möglichkeit, sich an einen Computer zu setzen und in Internet nach Angeboten für einen Job zu suchen.

2. Ermöglicht wird dies nicht durch die Stadt Düsseldorf, deren Agieren bei uns als Zuhörer mehrmals nur Kopfschütteln und ungläubiges Staunen hervorrief. Es sind besonders die ansässigen Klöster in Düsseldorf, die sich mit viel Menschlichkeit um Obdachlose kümmern und Privatleute, die mit Initiativen Hilfe anbieten.

3. Es gab früher eine Art Ehrenkodex unter Obdachlosen, der das Zusammenleben untereinander oder mit anderen Düsseldorfern zumeist gut funktionieren ließ. An diesen Kodex halten sich immer weniger. Damit verbunden sind zunehmende Schwierigkeiten, die Obdachlose mit der Öffentlichkeit haben. Baut ein Obdachloser Mist, werden alle quasi bestraft.

4.Die Aggressionen gegen Obdachlose haben in den letzten Jahren stark zugenommen, so dass das Leben auf der Straße immer gefährlicher wird.

Nach dieser Führung rumorte es in mir- ich wollte noch mehr wissen. So lieh ich mir in der Bücherei dieses Buch aus.

Ausführlich bespreche ich es morgen, nur schon einmal so viel dazu: Zum erste Mal bereute ich es, ein Buch ausgeliehen zu haben, denn ich konnte keine Sätze oder Passagen anstreichen. Ich “musste” es mir kaufen!

Lüttich- die zweite Besichtigung

Im August 2016 schwärmte ich Ihnen von meinem Besuch in Lüttich vor, kürzlich hatte ich nun das Vergnügen, mit einer Schulfreundin die Stadt wiederzusehen. Auch dieses Mal war Lüttich für mich… 

 Morgens steuerten wir bei schon hochsommerlichen Temperaturen den berühmten Flohmarkt an. Über alte Sachen staunen, Leute gucken und vielleicht etwas ergattern, in unserem Fall Modeschmuckketten, deren Perlen gut kombinierbar sein sollten mit unseren eigenen Papierperlen. Hier kann man wirklich Stunden verbringen…

Um die Mittagszeit stärkten wir uns draußen in einem Restaurant, auch hier machte das Leutebeobachten besonderen Spaß, genauer gesagt, das genaue Hingucken, wie die Frauen sich von Lüttich kleiden. Es gab einige, die hätten auch als elegante oder schicke Pariserinnen durchgehen können. Gegenüber des Restaurants lag die Kathedrale, die mich beim ersten Besuch schon wegen ihrer Größe und der Fenster beeindruckt hatte. Musste ich meiner Freundin zeigen!

Am Nachmittag stand eine Museumsbesichtigung an, die leider ausfiel, da trotz gegenteiliger Internetinformationen das Museum wegen Umbaus geschlossen war. So bummelten wir zuerst an der Maas entlang und erfreuten uns am lauen Lüftchen bzw. an ausgefallenen Skulpturen. Später kamen wir in kleine und große Einkaufsstraßen- wäre es nur nicht so heiß gewesen!

Neid- ich wäre auch gerne in die Maas gesprungen!

Natürlich wollte ich als Mitbringsel noch etwas mit nach Hause nehmen. Das belgische Bier ist berühmt und die Törtchen lachten mich an…

Inzwischen ausgetrunken, beide schmeckten würzig

1x/ Jahr nach Lüttich- kein schlechter Plan. Aber dann lieber mal im goldenen Herbst oder im frischen Frühling.

Ein geschenkter Tag Nr. 1

Vorletzte Woche fiel ein Termin bei mir aus und plötzlich hatte ich einen ganzen freien Tag. Einen geschenkten Tag. Ich beschloss, nach Dortmund zu fahren, um mir dort den Phoenixsee anzusehen, von dem ich schon so viel gehört hatte. Nach einer Stunde Fahrzeit (jetzt in den Sommerferien ist der Ruhrschnellweg erträglich) war ich da und es war wie im Urlaub. Diverse Déjavus gingen mir durch den Kopf. Ein bisschen Mallorca, ein bisschen Ostsee, ein bisschen…Das Auto parkte ich in der Hörder Hafenstraße, dann fuhr ich mit dem Rad am Südufer entlang. Hier ein paar Eindrücke:

Sehr angenehm: Fußgänger und Radfahrer haben getrennte Wege, wenngleich das nicht immer so ganz ernst genommen wird.

Am Ende des Sees trifft man auf die Emscher, die hier schon fast komplett renaturiert wurde. Entlang der Emscher führt der Emscherweg für Fußgänger und Radfahrer und ich kam aus dem Staunen nicht heraus, wie schön der Emscherverlauf war. Viele Wildblumen und Vögel, mein Herz ging auf!

Ich fuhr auf dem Weg bis nach Aplerbeck zum barocken Wasserschloss Haus Roderberg. Hier gibt es ein griechisches Restaurant und Café, alles umgeben von einem kleinen Park mit ein paar witzigen Skulpturen. Aplerbeck hat auch einen netten Marktplatz, wo man ebenfalls draußen etwas trinken und essen kann.

Hier entdeckte ich zu meinem Glück einen Bücherschrank. Ich wollte am See noch ein bisschen Picknick machen und hatte vergessen, mir etwas zu lesen mitzunehmen. Welches Buch fand ich?

Von Aplerbeck fuhr ich wieder zurück, allerdings nicht an der Emscher entlang sondern über diverse Hügelchen mit schönen Weitblicken. Da hatte ich mir das Picknick dann auch verdient, am Nordufer gibt es viel Wiesefläche und dies war mein Blick vom Picknickplatz aus:

Nach der Pause war ich wieder voller Tatendrang und dachte mir: “Wenn ich schon mal in Dortmund bin…”. 10 Minuten Fahrzeit vom Phoenixsee zum Westfalenpark. Diesen hatte ich bisher zweimal besucht und mir fehlten noch Ecken, die ich nicht kannte. Also verbrachte ich dort noch 2 Stunden mit meinem Fotoapparat. Besonders bekannt ist der Park wegen seines großen Rosariums. Um die ganze Rosenpracht zu erleben, war ich allerdings zu spät dran, aber dafür empfingen mich jetzt die Dahlien und die Seerosen. Welche Farben!

 

Der Park hat noch andere Themenbereiche und dieses Mal entdeckte ich den ostasiatischen Teil, die Anlage für Amphibien und die Plätze, die sich mit “Naturgärten” beschäftigten.

Ich verabschiedete mich vom Park bis zum nächsten Mal, da ich immer noch nicht alles gesehen habe. Als Eintritt in den Park werden 3,50 Euro erhoben, dieser Preis ist mehr als fair.

Mein geschenkter Tag…Was die Protagonisten im gleichnamigen Buch erlebt haben, das erzähle ich Ihnen morgen.

 

 

 

Ausflug in die Kindheit- eine Museumsperle im Ruhrgebiet

Ich habe den Eindruck, dass nur wenige Menschen im Ruhrgebiet das Essener Markt- und Schaustellermuseum kennen. Ich war im Winter des letzten Jahres dort. Es war draußen und auch in den Museumshallen kalt, aber die Hallentemperatur wäre jetzt um diese Jahreszeit ja eher ein Vorteil. 

Man kann dieses private Museum nur an bestimmten Terminen und mit Voranmeldung besichtigen (nächster Termin wäre der 5.8., weitere Infos siehe unter dem Link). Es gibt so viel zu entdecken und man hört von den Besuchern immer wieder “Weißte noch…..?”. Die Führung dauert ca. 2 Stunden und wurde bei uns von mehreren Personen durchgeführt. Am Anfang erfährt man auch viel über die Geschichte der Schausteller und Jahrmärkte im Ruhrgebiet. Das ist manchmal etwas trocken, aber das Wissen kommt einem beim weiteren Rundgang zu gute. Am Ende der Führung gab es bei uns heiße Getränke, nun wird es wohl was Frisches sein. Die ehrenamtlichen Begleiter waren mit viel Herzblut dabei und wussten ungeheuer viel, so dass wir nach den 2 Stunden eigentlich noch gar nicht weg wollten. Fotografieren durfte man nach Lust und Laune, so dass es für mich ein ganz besonders schöner Nachmittag war. Aber für Kinder ist es auch etwas ganz Besonderes.

http://www.schaustellermuseum.de/

 

Reise zum Ruhepol Europas Teil 3

Von Neualbenreuth aus kann man tolle Ausflüge machen, wenn man nicht so gerne wandert oder das Wetter nicht so schön ist, um im modernen Sybillenbad schwimmen zu gehen.

Am ersten Tag besuchten wir mehrere barocke Kirchen und die Basilika in Waldsassen. Leider war dort die alte Bibliothek geschlossen, muss sehr beeindruckend sein.

Sehr prächtig, sehr barock…

Am zweiten Tag waren wir in Tschechien, genauer gesagt in Marienbad. (1/2 Std. Fahrzeit).

Der alte bekannte Kurort ist wirklich prächtig und hat einen schönen Kurgarten. Ich war tapfer und probierte das Wasser der vier gesunden Quellen aus…Danach gab es dann aber auch eine Belohnung- den berühmten Palatschinken. 

Mal süß, mal herzhaft…Für mich war aber nur eine Portion!

Nachmittags fuhren wir wieder nach Deutschland zurück und besuchten den Geschichtspark Bärnau-Tachov. Thema Mittelalter:

Besonders interessant, wenn man ein bisschen im Kopf hat, was in der Zeit, als diese Häuser gebaut wurden, bereits in Rom stand…

3. Tag : Wer Marienbad sagt, muss auch Karlsbad sagen. Also fuhren wir in das etwas weitere Karlsbad, um die beiden Bäder zu vergleichen.

And the winner is: Marienbad! Ladenbeschriftungen in Karlsbad: Russisch, Japanisch, Arabisch. Alles größer, teurer, blinkender. Natürlich kann man hier bei einem längeren Aufenthalt noch mehr auf literarischen und musikalischen Spuren wandeln und Freunde des Kinos kommen hier zusätzlich auf ihre Kosten, denn im Grand Hotel Pupp wurden diverse Filme gedreht. Aber das Wasser ist in Marienbad “leckerer”, für uns ist Marienbad eher der Kurort.

So blieben wir nicht allzu lange in Karlsbad, uns war wieder mehr nach Natur. Nachmittags suchten wir die Herausforderung, genauer gesagt im größten Steinlabyrinth Europas. Ein ca. 2 stündiger Kraksel- und Krabbelweg hieß es zu bewältigen:

Sehen Sie links Mitte das kleine helle Loch zwischen zwei Felsen- Ein Loch von mehreren, durch die wir durchkrabbeln mussten. Klappt bis 100 kg/1,85m , Rücken- und Hüftbeschwerden sollten an der Kasse abgegeben werden.

So, Sie haben die Tour de Force durch 3 Tage Oberpfalz geschafft! Ich hätte Ihnen das nicht zugemutet, wenn ich von der Gegend nicht so begeistert wäre. Man kann nämlich noch viel mehr machen…Sollten Sie tatsächlich mal in diese Gegend kommen, schreiben Sie mir, wie es Ihnen gefallen hat?

Reise zum Ruhepol Europas Teil 2

Die Entfernung Duisburg-Neualbenreuth beträgt 620 km. Ich fange heute mit den Zwischenstopps auf der Hin-und Rückfahrt an. Da Bamberg auf dem Weg lag, wollten wir die Chance nutzen und uns die Stadt ansehen und übernachteten dort einmal. Die Idee war im Prinzip gut, allerdings waren Kirchen und andere öffentliche Gebäude am nächsten Morgen wegen einer großen Fronleichnamsprozession geschlossen. So bummelten wir nur durch die Stadt und bekamen einen ersten Eindruck.

Auf der Rückfahrt statteten wir Bayreuth einen Besuch ab, genauer gesagt dem “Neuen Schloss”. Dies war einst die Wirkungsstätte von Wilhelmine von Bayreuth, der Schwester Friedrich des Großen. Ich las gerade dieses Buch 

und der Buchinhalt wurde für mich dadurch sehr lebendig. (Kurze Buchbesprechung am Ende dieses Eintrags). Wir machten eine Führung mit, da man nur mit dieser in ansonsten verschlossene Räume kam.

Vom Neuen Schloss aus kommt man schnell in die Fußgängerzone. Diese war am Sonntag recht ruhig, doch machte sie einen sympathischen Eindruck.

Herr Wagner darf natürlich nicht fehlen

Auch hier wäre ein zweiter Besuch nach 2018 wünschenswert. Dann wird das alte Opernhaus (Unesco Weltkulturerbe) wieder eröffnet und es gäbe da auch noch das Alte Schloss, Museen mit außergewöhnlichen Themen und noch Einiges mehr.

Aber Neualbenreuth war ja das Hauptziel und wie gestern versprochen kommen morgen ein paar weitere Appetithappen.

Und hier nun noch die Buchbesprechung:

Ich habe bisher noch nicht viele historische Biografien gelesen. Auch ist mein geschichtliches Wissen, was das 18. Jahrhundert betrifft, ziemlich lückenhaft. Vielleicht tat ich mich deshalb am Anfang mit dem Buch schwer, denn es kommen z.B. viele Friedrichs und Sophies vor und die politische Situation in den Grenzen des heutigen Deutschlands war recht kompliziert. (Im Buch gibt es eine Ahnentafel, aber leider keine politische Landkarte der damaligen Zeit).

Aber ich habe mich durchgebissen und es hat sich gelohnt. Nicht nur wegen der Schilderungen über Wilhelmine, die ich nicht so sympathisch und toll finde, wie viele andere es tun, sondern auch wegen des Überblicks zum Leben ihres Bruders Friedrich des Großen und dessen charakterlichen Verwandlung im Laufe der Jahrzehnte, wegen der Beschreibungen der politischen Kalküle und den Darstellungen des Schlosslebens.

 

 

Reise zum Ruhepol Europas-Teil 1

Wissen Sie, wo die Mitte Europas liegt? An der deutsch/tschechischen Grenze, der nächste deutsche Ort heißt Neualbenreuth und dort verbrachten wir drei Tage. Für mich ist diese Region der Ruhepol Europas. Eine Luft, die der Meeresluft mit ihrer Würzigkeit Konkurrenz machen kann, eine Stille in fast endlosen Wäldern und sehr beschauliche Dörfer und Städtchen. Vom Tourismus ist diese Gegend noch nicht “verwöhnt”, obwohl sie für Wanderer und Naturliebhaber, aber auch für Kulturliebhaber viel bietet. Falls Sie neugiergig geworden sind: In den nächsten beiden Tagen zeige ich Ihnen noch ein paar Fotos, die vielleicht Lust auf einen Urlaub in der Region machen.

 

 

Man konnte die Flamingos nicht “streicheln”

…, aber es war trotzdem ein schöner Tag! In der Vergangenheit habe ich in Zeitungen oder Büchern immer wieder von einer Flamingo-Kolonie im Münsterland gelesen und war neugierig geworden. So nah wilde Flamingos beobachten zu können, welchˋ ein Erlebnis, welche Fotomotive!

Am Pfingstsonntag fuhren wir nach Zwillbrock an der niederländischen Grenze (Fahrzeit ca. 1 1/2 Stunden), denn von dort aus sollte eine Führung ins Zwillbrocker Venn beginnen, hier leben die Flamingos von März bis ca. September. Als Teilnehmer der Führung sollte man an Stellen geführt werden, bei denen man die Flamingos besonders gut sehen kann.

Dies war das beste Foto… (Fotografiert mit einem 200er Nikon-Tele)

Ich finde es nicht in Ordnung, dass in allem Geschriebenen der Eindruck vermittelt wurde, dass man die Flamingos “hautnah” erleben kann. Sie leben auf einer Insel, zusammen mit 6000 Lachmöwen-Paaren. Bei der Führung ( knapp 2 Stunden) erzählte uns jemand von der Biologischen Station Zwillbrock viel Interessantes über das Venn und Naturschutz im Allgemeinen (Siehe auch mein Eintrag zum Thema Torf). Das Wissenswerte über die Flamingos hatte ich schon vorher im Internet gelesen. Die besondere Aussichtsstelle war nicht soo toll und für 26 Leute auch fast zu klein.

Blick von dem besonderen Aussichtspunkt aus. Um Details fotografieren oder sehen  zu können, bräuchte man mindestens ein 500er Tele bzw. ein sehr gutes Fernglas.

Nach der Führung machten wir noch die Rundwanderung im Venn, die man ganzjährig unternehmen kann. Auch hier kommt man an verschiedenen Aussichtspunkten vorbei, aber man lernt auch das Moor und die Heide kennen. (Viele Infotafeln). Dieser Spaziergang (ca. 6 km) lohnt sich auf jeden Fall und wir waren versöhnt, wenngleich es recht voll war und Spaziergänger und Radfahrer sich die Wege teilen mussten, was nicht immer optimal funktionierte.

In Zwillbrock gibt es zwei Restaurants, in denen man auch draußen sitzen kann und man kann auch noch eine Barockkirche besichtigen, die zu einem ehemaligen Kloster gehört.

Wir fuhren zurück und machten Halt beim Wasserschloss Anholt, um Kaffee zu trinken. Hier bieten sich eine Schlossbesichtigung und ein Parkrundgang an.

http://www.wasserburg-anholt.de/index.php/de/?gclid=CMOT1af6qdQCFcky0wodlpUFRw

Ein Alternative ist auch ein Stopp in Breedevort, der niederländischen Bücherstadt. Lohnt sich auch für deutsche Leser, denn einige der ca. 25 Buchhandlungen bieten auch deutsche Titel an und es gibt auch noch einige schöne Geschenkeläden und Cafés.

http://www.bredevoort.nu/Boekenstad/index.php?lan=deu

 

Ein Ausflug nach Aarhus- Teil 2

Am frühen Nachmittag gingen wir in das Freilichtmuseum “Den Gamle By” von Aarhus, das mitten in der Stadt liegt.

Das Museum wurde in der Form einer mittelalterlichen Kleinstadt entlang der Au errichtet. Durch dieses Konzept hat der Besucher den Eindruck, dass er sich wirklich in einer alten Stadt befindet. Den Mittelpunkt bildet der Marktplatz, an dem vor wenigen Jahren die Alte Münze (Møntmestergården) aus Kopenhagen (17. Jahrhundert) wieder aufgebaut wurde. Dieses Gebäude stand ursprünglich dort in der Borgergade, wurde bei Sanierungsarbeiten um 1940 abgebaut und über 50 Jahre zwischengelagert. Heute befinden sich im Museum nicht weniger als 75 historische Gebäude des 17. bis 19. Jahrhunderts aus vielen Städten Dänemarks, aber es werden auch die Zeiten um 1920 und 1970 dargestellt, z.B. mit Einblicken in unterschiedliche Wohnungen.

Direkt am Anfang des Rundgangs wurden wir sehr freundlich begrüßt

Viele der Häuser haben besondere Funktionen, und fast alle stehen offen. Dabei wird nicht nur historische Wohnkultur gezeigt. Es finden sich auch Ausstellungen über alte Uhren, Trachten, Textilien, Silberschmiedewaren, Spielzeug und Fayencen. Auch altes Handwerk und frühere Wirtschaftsformen werden gezeigt, zum Beispiel das Brauen von Bier. Hostorische Institutionen wurden eingerichtet, so etwa ein Postkontor des 19. Jahrhunderts in einem Kaufmannshaus aus Apenrade.

Mit Kaffeepause waren wir vier Stunden in dem Museum und haben noch Lücken. Diese Sehenswürdigkeit ist für Fotografen ein Paradies und ich danke meinem Mann an dieser Stelle für seine Geduld…

Der Tag war vorbei und mit wirklich letzter Kraft schleppten wir uns noch in das “Latin Quarter”, ein Viertel, dessen Name nicht allein an das Pariser Quartier Latin erinnert. Viele Kneipen, kleine Geschäfte, hier kann man bestens bummeln und entdecken.

Sehen Sie zum Schluss, was wir verpasst haben:

https://www.tripadvisor.de/Attractions-g189530-Activities-Aarhus_East_Jutland_Jutland.html

Nachwort: Da ich momentan nicht so viel Zeit habe, klaute ich die Texte zum Museum teilweise von Wikipedia. Vom Grund meiner knappen Zeit erzähle ich Ihnen nächste Woche, “Schuld” ist ein 30-Tage-Abonnement. Ich habe momentan quasi noch einen Koffer in Berlin…