Ein Bürgersteig, der Strom produziert

Vorgestern kündigte ich Ihnen einen Beitrag über den belgischen Architekten Vincent Callebaut an. In einer Sendung auf ARTE lernte ich ihn kennen und war angetan von seinen Visionen.

Vincent Callebaut gilt in Fachkreisen öfter noch als Spinner und seine Ideen werden als Blödsinn oder als nicht durchführbar abgetan. Aber die Zahl der Skeptiker wird kleiner, denn in Taipei, der Hauptstadt von Taiwan, ziehen in Kürze die ersten Einwohner in seinen Agora Tower ein. Schätzen Sie die Zahl der Bäume, die in diesen Wolkenkratzer gepflanzt werden! Es sind ca. 23000 und kommt damit an die Zahl der Bäume heran, die im New Yorker Central Park stehen.

Wer mehr darüber wissen möchte:

https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/architektur/in-hochhaus-wachsen-so-baeume-im-central-park-in-new-york/

So richtig spannend wird es aber für Paris, denn dort hat man beschlossen, Callebaut zu beauftragen, bis 2050 eine klimaneutrale Stadt zu realisieren.

Häuser, in denen alles was der Mensch verbraucht, wie Energie, Wasser oder Müll direkt für eine Zweit-oder Wiederverwertung verarbeitet wird, diese Ideen gibt es auch schon woanders. Callebaut geht weiter, in dem er z. B. die Wohntürme direkt mit Flächen für Selbstversorgungsmöglichkeiten ausstattet oder aus recyceltem Abfall auf der Seine Wohninseln mit Gärten installiert. Am besten gefiel mir allerdings folgende Idee: Der Gare du Nord ist der Bahnhof mit dem viertstärksten Passagieraufkommen auf der Welt. Die Menschen könnten über 50×50 cm große Platten laufen, die die durch die Füße erzeugte Bewegungsenergie in Strom umwandeln können. Würde man im Bahnhof und auf den Bürgersteigen davor diese Platten installieren und den Strom kanalisieren, könnte man mit ihm die komplette Stromversorgung des 10. Arrondissements, in dem der Bahnhof liegt, abdecken.

Paris bis 2100 immer wieder, das war meine Überschrift des letzten Eintrags. Ich habe den Planern 50 Jahre mehr Zeit gegeben, denn ich bezweifle die Durchführbarkeit innerhalb der nächsten 30 Jahre. Aber ich finde es toll, dass die Stadt Visionen hat und sich jetzt aufmacht, diese auch umzusetzen. Kann mir jemand sagen, ob es einen solchen Masterplan auch für eine deutsche Stadt gibt?

Ich habe überlegt, unter welcher Kategorie ich dien Beitrag abspeichern soll. Die gewählte zeigt, dass ich dieHoffnung nie aufgeben werde…

Autor: linda

Wohne in Duisburg.

2 Gedanken zu „Ein Bürgersteig, der Strom produziert“

  1. Hallo Linda,
    da Rheinhausen meine Heimat ist, ich zwar seit vielen Jahren an der Nordsee lebe, bin ich nach Informationen über den Ort über Deinen Blog “gestolpert”. Viele Deiner Beiträge inspirieren mich, insbesondere auch dieser hier wieder.
    Das musste ich doch jetzt mal endlich los werden.
    Liebe Grüße aus dem Norden
    Frank Gniffke

    1. Hallo Frank! Ein Gruß von der Nordsee- als „Meerfrau“ finde ich das besonders schön! Ich freue mich, dass ein paar meiner Beiträge Dir neue Ideen bringen. Für mich ist Neues, egal in welchem Bereich, immer ein bisschen wie das Salz in der manchmal grauen Alltagssuppe. Oh je, jetzt werde ich schon etwas poetisch…
      Wünsche Dir weiterhin viel Spaß beim Lesen!

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