Expedition in die Brombeeren

Normalerweise gehöre ich zu den Kurznascherinnen, wenn die Beeren an den Sträuchern reif sind. Eine Handvoll pflücken, genießen und das war dann mein Beerensommer.

Letzte Woche fragte mich nun eine Bekannte, ob ich mit „in die Beeren“ wolle. Sie wüsste, wo es eine vollsonnige Stelle gäbe, die kaum jemand kenne und da wären die Brombeeren schon alle dunkel. Sie wolle davon Marmelade machen. Als ich ihr sagte, dass ich noch nie selbst Marmelade eingekocht hätte, waren wir uns schnell handelseinig. Ich pflücke mit und sie weiht mich in die Kunst des Marmeladenkochens ein.

Ich wäre ziemlich unbedarft zu dem Treffen gekommen, aber in der Rückschau  erinnert mich meine Ausstattung fast an eine kleine Expedition. Folgendes sollte ich beachten, bzw. mitbringen:

Sonnenschutzmittel, Autan- Kopfbedeckung, etwas anziehen, dass die Arme bedeckt, Hose aus festem Stoff, Schuhe,die über den Knöchel gehen, Einmal- oder Gartenhandschuhe- Messbecher und Tupperdose zum Beerensammeln- Gartenschere für störende Äste, Regenschirm oder ähnliches Gerät, um Äste herunterzuziehen- Pinzette für piksende Dornen in den Fingern-Etwas zum Trinken

Wir pflückten ca. 2 Stunden. Ich hätte nie gedacht, dass ich solche Jagdinstinkte in mir trage… Wenn in 3 Meter Entfernung und 2 Meter Höhe eine große fette Brombeere hing, gab es kein Halten mehr und ich schlug mich noch tiefer ins Gebüsch, die Dornen, die trotz langer Hose und hohen Schuhen sich in meine Haut bohrten und das Brennen der Brennessel ignorierend. Ich streckte und reckte mich, jede Pilateslehrerin hätte ihre Freude an mir gebhabt.

Hier die Ausbeute nach gut 1 1/2 Stunden und ein bisschen Equipment:

Unter meinen Töpfersachen befindet sich auch eine lange Zange für Getöpfertes, das noch heiß ist= besser als ein Regenschirm

In der Küche meiner Bekannten ging es dann ans Einkochen. Penibel Beeren waschen und auf eventuelle Bewohner untersuchen war der erste Schritt. Danach Beeren mit Gelierzucker ansetzen und ein bisschen ziehen lassen. (Bekannte nimmt etwas weniger Früchte als angegeben, da die Marmelade dann etwas saftiger wird.) 4 Minuten kochen, dabei umrühren. Einmachgläser vorher noch einmal heiß auswaschen, danach die Marmelade bis zum Rand einfüllen, gut verschließen und dann die Gläser auf den Kopf stellen. Nach 10 Minuten kann man sie wieder umdrehen und nach dem Abkühlen probieren…

Hmmm, mein Stolz des Selbermachens macht die Marmelade zur leckersten, die ich je probiert habe. Ist ja klar. Wie schön wird es sein, sie im Winter mit Zwieback und Quark zu essen und dann an diesen Sommertag immer wieder zurückzudenken.

Kochen Sie auch Marmelade ein? Haben Sie evtl. noch andere Tipps für mich, die ich beim nächsten Mal mit berücksichtigen kann? Freue mich über  Kommentare!

Morgen nehme ich Sie mit zur Loreley, waren Sie schon dort?

Autor: linda

Wohne in Duisburg.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert